05.03.2025

Erfolgreiche Premiere für den 1. Mitteldeutschen Datenschutztag

»Digitalisierung fördern – sicher, innovativ, datenschutzgerecht« hieß es beim 1. Mitteldeutschen Datenschutztag, der am 4. März 2025 in Magdeburg stattfand.

Über 140 Datenschutzbeauftragte aus Behörden, Kommunen und Unternehmen kamen zusammen, um über aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze zu diskutieren. Die Veranstaltung hatten die Datenschutzaufsichtsbehörden aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit dem Berufsverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) e.V. ausgerichtet.

Datenschutz als Basis für verantwortungsvolle Digitalisierung

»Daten sind der Rohstoff der modernen Informationsgesellschaft«, betonte Maria Christina Rost, Landesbeauftragte für den Datenschutz in Sachsen-Anhalt. In ihrer Keynote hob sie hervor, dass Datenschutz und innovative Datennutzung in den kommenden Jahren in eine partnerschaftliche Balance gebracht werden müssen. »Datenschutz und Datennutzung müssen von Anfang an Hand in Hand gehen – nur so ermöglichen wir freie und zugleich vertrauensvolle Datenflüsse.«

Die Sächsische Datenschutz- und Transparenzbeauftragte Dr. Juliane Hundert analysierte die aktuelle Datenschutzsituation in Deutschland und Europa. Sie unterstrich die Notwendigkeit unabhängiger Datenschutzbeauftragter, insbesondere angesichts verschärfter Sicherheitsgesetze und ausgeweiteter Befugnisse für Polizei und Nachrichtendienste. »Wir Datenschützer müssen immer wieder auf eine sorgfältige Abwägung der Interessen pochen.« Zudem warnte sie vor Abhängigkeiten von außereuropäischen Technologieanbietern und forderte mehr Investitionen in digitale Souveränität und Cybersicherheit.

Digitalisierung in der Verwaltung: Chancen und Herausforderungen

Tino Melzer, Thüringer Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, widmete sich in seiner Keynote der Herausforderung, Verwaltungsdigitalisierung und Datenschutz in Einklang zu bringen. Er betonte die Notwendigkeit von Transparenz für den Erfolg und die Akzeptanz digitaler Projekte und unterstrich die Rolle von Datenschutz durch Technikgestaltung. »Datenschutz ist gelebter Grundrechtsschutz und ein Vertrauensanker«, so Melzer. Er forderte eine stärkere Verpflichtung von Anbietern digitaler Lösungen zur Umsetzung von Privacy by Design und Privacy by Default.

Die Rolle der Datenschutzbeauftragten für eine erfolgreiche Digitalisierung

Thomas Spaeing, Vorstandsvorsitzender des BvD, hob die Bedeutung qualifizierter Datenschutzbeauftragter hervor: »Mit ihrem prozessualen Denken können sie helfen, die komplexen datenschutzrechtlichen Anforderungen effizient zu meistern.“ Er kritisierte Bestrebungen, die nationalen Regelungen zur Benennung von Datenschutzbeauftragten abzuschaffen, und warnte vor steigender bürokratischer Belastung für Unternehmen. Ebenso kritisch sieht er Pläne zur Zentralisierung der Datenschutzaufsicht für Unternehmen: „Eine zentrale Behörde würde den Zugang für Bürgerinnen und Bürger erschweren und die wichtige Beratungsfunktion für kleine und mittlere Unternehmen schwächen.«

Der nächste Mitteldeutsche Datenschutztag ist für Frühjahr 2026 in Erfurt geplant.

zurück zum Seitenanfang